MAMBO KURT | DER SOMMER WIRD GEIL!
Foto: Plattenfirma

Interview: David Wienand

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MAMBO KURT | DER SOMMER WIRD GEIL!

Der Mann ist ein Unikum und dazu – oder vielleicht gerade deshalb – ein Bochumer Urgestein! Die Rede ist von Mambo Kurt, dem über die Ruhr-Region hinaus bekannten Heimorgel-Alleinunterhalter, der nebenbei noch als Arzt und zuletzt Impfarzt praktiziert, im nächsten Moment aber auch schon mal das Wacken-Festival mit seinem analogen Tasteninstrument zum Kochen bringt. Besagter Mambo Kurt geht nun mit dem ultimativen Sommerhit „Der Sommer wird geil“ an den Start – ganz ungewohnt ein Lied aus eigener Feder. Es findet sich auf seinem neuen, schlicht »Sommerhits« betitelten Album voller Sommersonnenschein-Klassiker aus mehreren Jahrzehnten und Musikepochen. Darunter weitere Klassiker wie „Summer In The City“, „In The Summertime“, „Sonnendeck“, „Cruel Summer“ oder „Sun Of Jamaica“. Im Gespräch mit Bochum macht Spaß steht das neue Gute-Laune-Album des gebürtigen Hageners natürlich im Vordergrund, aber auch dessen bevorstehender Auftritt beim Festival Bochum Total 2022.

Dein neues Album ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes, auch weil es ein wenig ein Familien-Album geworden ist, denn du hast deine Nichte Anne als Background-Sängerin gewinnen können. Wie kam es dazu?
Anne singt und musiziert gerne. Außerdem hat sie sogar beim Text meiner Eigenkomposition geholfen. Da lag es nahe, dass das Kind auch mitsingt.

Ein weiterer, besonderer Moment ist der, dass dich auch eine Corona-Infektion nicht schrecken und vom Singen abhalten konnte, was man auf einem der Songs des Albums auch herauszuhören glaubt. Dein Gesang bei der Laid- Back-Coverversion von „Sunshine Reggae“ klingt ja schon ungewöhnlich.
Ja, ich habe den Song während meiner Quarantäne mit der Orgel im Homestudio aufgenommen. Und „Sunshine Reggae“ war das erste Stück, das ich gesungen habe. Man hört noch etwas meine verschnupfte Stimme.

Du hast dein Album mit Sommerhits schlicht und ergreifend »Sommerhits« genannt. Sind die Idee und die Aufnahme letztendlich daraus entstanden, dass nun nach der Corona- „Pause“ endlich ein Sommer vor der Tür steht, der diesen Namen und deine Songs auch tatsächlich verdient?
Absolut, ja. Jetzt muss nur noch der Konflikt in der Ukraine enden, dann wird der Sommer perfekt. Die Leute haben Bock auf Sommer. Wie schwer ist dir die Auswahl der Coverversionen gefallen, die es schließlich auf das Album geschafft haben? Die Auswahl fiel leicht. Kurzes Brainstorming, zack, fertig.

Hattest du Song-Favoriten, die du dann aber später aussortieren musstest, weil sie sich musikalisch nicht so umsetzen ließen, wie du es dir vorgestellt hattest?
Nur „Summer of 69“ von Brian Adams.

Mit dem Song „Der Sommer wird Geil“ findet sich ein Song aus deiner Feder auf dem Album wieder. Ungewöhnlich und daher besonders. Warum dieser „Ausreißer“?
Weil der Sommer geil wird und es darüber noch keinen Song gibt. Diesen Song musste jemand schreiben und dieser jemand bin ich.

Die Album-Info deines Labels schlägt die »Sommerhits« als ideale musikalische Untermalung für Aktivitäten wie „Elektroautofahren, Liebe machen, Feiern, Wohnung putzen“ vor. Welche Aktivität schwebt dir da besonders vor?
Ich mache all dies mit Musik. Ich selbst habe ja den großen Vorteil, meine Sommerhits auch live spielen zu können. Diese Aktivität ist reserviert für mich selbst.

Deine letzten Alben erscheinen auf dem Label Metalville, das sonst fast ausschließlich Hard-Rock- und Metal-Bands wie Gravedigger, Lee Aaron, Ohrenfeindt, Vogelfrey, The Quill usw. im Repertoire hat. Wie bist du da hineingeraten?
Der Plattenboss hat mich auf Wacken angesprochen. Er findet Mambo Kurt witzig.

Bist du darüber auch zu deinen Auftritten bei den Festivals Wacken Open Air und With Full Force gekommen? Erzähl doch bitte mal kurz, wie du das erlebt hast.
Es war genau andersrum. Seit 1999 spiele ich das Full Force. Seit 2004 spiele ich in Wacken. Schon 2003 habe ich auf dem Full Force einen Plattendeal angeboten bekommen. Nachts um 3 Uhr beim Pinkeln auf der Herrentoilette.

Allerdings können Auftritt-Highlights wie diese ein Konzert am KAP oder beim Bochum Total Festival 2022 doch wohl nicht wirklich toppen, oder!?
Die Menge der Zuschauer spielt für die Güte eines Mambo- Konzertes keine Rolle. Aber in der Tat sind meine Konzerte in Bochum immer etwas ganz Besonderes. Ich weiß, wie sich Gröni im Ruhrstadion fühlen muss.