BEATRICE EGLI | MIT VOLLGAS IN DIE CHARTS
Foto: Christoph Köstlin

Interview: Oliver Bartkowski

Fotos: Christoph Köstlin

BEATRICE EGLI | MIT VOLLGAS IN DIE CHARTS

Helene Fischer und Andrea Berg sind die großen deutschen Schlager-Superstars, Beatrice Egli hat sich diesem Duo aber spätestens mit ihrem Nummer- 1-Album „Alles was du brauchst“ angeschlossen. Die höchst sympathische Schweizerin geht nun wieder auf Tournee, und am 9. Dezember gastiert sie im Ruhrcongress. Höchste Zeit also, ein ausführliches Telefonat zu führen.

Beatrice, nach so langer Zeit wieder auf Tour. Wie ist deine aktuelle Gefühlslage?
Es ist das Schönste, was es gibt, endlich wieder gemeinsam mit meiner Band auf Tour zu sein, das Publikum zu begeistern und mitzureißen. Ich freue mich sehr, endlich wieder gemeinsam zu feiern und das Wir-Gefühl zu spüren. Olé, wir geh’n wieder raus!

Warst du in den letzten Monaten besonders kreativ oder hast du es eher ruhiger angehen lassen?
Mein Nummer-1-Album „Alles was du brauchst“ ist in der ruhigen Corona-Phase entstanden. Daher würde ich schon sagen, dass ich die Zeit kreativ genutzt habe, um an meiner Musik zu arbeiten, an neuen Songs mitzuschreiben und auch, um mich selbst zu reflektieren. Daraus ist dieses sehr persönliche Album entstanden, das so intim ist wie nie.

Dein neues Album ist auf dem Markt. Wurden die Songs noch vor Corona geschrieben und produziert und wie war der Ablauf?
Das Album ist im Sommer in Spanien entstanden. Diese Einflüsse sind deutlich in dem Song „Granada“ zu hören. Dieses inspirierende Land und der allgemeine „Stillstand“ haben mir besonders viel Raum und Zeit für neue Musik geschenkt.

Schön ist, zu hören, dass die Nummern sich poppiger und anspruchsvoller entwickeln und vom klassischen Schlager entfernen. Wie kam es zu dieser in meinen Augen sehr positiven Entwicklung?
Ich glaube, die Musik ist stets im Wandel. So wie auch ich mich immer weiterentwickle. Ich liebe es, da voll und ganz meinem Produzenten zu vertrauen, der immer am Puls der Zeit ist. Und trotzdem behalte ich meinen ganz eigenen Herzbeat, der sich in den Songs widerspiegelt. Die Produktion ist sehr poppig, das stimmt. Aber die Melodieführung ist und bleibt klassischer Schlager, sprich eingängige Melodien zum Mitsingen.

Wie viel von dir selbst steckt in der Musik und in den Texten bzw. wie nah bist du am Prozess der Songentwicklung dran?
Zum ersten Mal war ich bei diesem Album fast zu 100 % an der Entwicklung der Songs beteiligt. Ich habe gewusst, welche Themen ich gerne besingen würde und wollte ganz bewusst mit diesem Album Menschen eine Stimme schenken, die sonst nicht gehört werden. So ist zum Beispiel „Leise Lieder“ – ein Song über häusliche Gewalt – entstanden.

Vor allem sprichst du mit dem Video ein jugendliches Publikum an, was vermutlich gewollt war?
„Alles was du brauchst“ ist ein Musikvideo, das ich bewusst mit sehr unterschiedlichen tollen Frauen gedreht habe, um die Vielfalt der individuellen Schönheit zu zeigen und mit alten Konventionen zu brechen. Denn die Message ist, dass wir alle einzigartig sind, und du bist alles, was du brauchst.

Du kommst nun nach Bochum und weißt bestimmt, dass es die Stadt von Herbert Grönemeyer ist. Hast du denn etwas Zeit, dir die Perle des Reviers, wie man im Ruhrgebiet sagt, ein bisschen anzuschauen oder bleibt auf Tour keine Zeit dafür?
Ich werde Bochum von der schönsten Seite kennenlernen, denn ich werde seine Menschen treffen und mit ihnen feiern. Und wer weiß, vielleicht werde ich mich auch an Herbert Grönemeyer halten und eine Currywurst in der Stadt essen (lacht).

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