bochum macht spaß
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FRANK GOOSEN - ACHT TAGE DIE WOCHE - DIE BEATLES UND ICH (Buch-Premiere)

13.02.2020, Schauspielhaus, Bochum

Wer an diesem Abend im ausverkauften großen Saal des Bochumer Schauspielhauses darauf gehofft hatte, nun alle Geheimnisse der legendären Liverpooler Band endgültig von dem bekennenden Beatles-Fan Frank Goosen aufgedeckt zu bekommen, den muss der Literat und Kabarettist gleich zu Beginn der Lesung zur Buch-Premiere seines neuen literarischen Werkes »The Beatles« (KiWi Musikbibliothek, Band 7, 192 Seiten, gebunden. € 12,00) enttäuschen. Vielmehr, so lässt er verlauten, sei es ihm in dem 7. Band der Reihe über bedeutende Pop-Musiker und -Bands darum gegangen, seine persönliche Beziehung zu den Fab Four niederzuschreiben. „Eigentlich hatte der Autor Klaus Modick vorgehabt, dieses Buch über die Beatles zu schreiben, aber ich habe es geschafft, ihm dieses Thema vor der Nase wegzuschnappen“, freute sich Goosen mit diebischem Grinsen über seinen Coup, denn für ihn seien nur die Beatles als Thema für ein Buch zu der Reihe in Frage gekommen und keine andere Band, auch, wenn er mit Bruce Springsteen und Bob Dylan weitere Musiker nennt, die er durchaus zu schätzen weiß. Und so erfährt das vollbesetzte Auditorium von Franks Reise mit der Familie nach Liverpool und dem Beatles-versierten Taxifahrer Steve, der Frank, Frau und seine zwei Söhne sogar viereinhalb, statt der vereinbarten drei Stunden durch die Stadt am Mersey und hin zu allen Bealtes-relevanten Orten gefahren hat. Dabei sei er dann mit bisweilen fabelhaften Geschichten über die erste Begegnung der Herren Lennon und McCartney konfrontiert worden, mit Grabsteinen und deren Inschriften, sowie deren fragwürdigen Auswirkungen auf Songtitel der Band oder mit der magischen Zahl 9 in Zusammenhang mit den vier Liverpooler Musikern, auch, wenn da mehrmals suspekte Quersummen herhalten mussten, um auf die 9 zu kommen. Gerne lässt Goosen seine gebannten Zuhörer auch an seinen amourösen, jugendlichen Gehversuchen, bei denen die Beatles auch mehrfach eine entscheidende Rolle spielten, teilhaben. Besonders berührt habe es den Autor, dass nach einer Lesung, während der er habe verlauten lassen, dass ihm seine orginale Picture-Disc des legendären »Abbey Road«-Albums irgendwie abhanden gekommen sei, ein Mann aus dem Publikum ihm am Ende des Abends sein Exemplar als Geschenk überreicht hat. Auch das Publikum ist in diesem ergreifenden Moment zu Tränen gerührt. Seine ersten Erfahrungen mit den Beatles hat Frank Goosen übrigens seinem Vater zu verdanken, der ihm als Lohn für seine Arbeit statt Geld das blaue und das weiße Album, sowie die später verlorengegangene »Abbey Road«-Scheibe mit nach Hause gebracht hat - übrigens  bereits viele Jahre nach der Auflösung der Band. Der Frank ist also in Sachen Beatles so etwas wie ein begeisterter Spät- oder Quereinsteiger. Eigentlich, so Goosen an diesem ebenso spannenden, wie unterhaltsamen Leseabend weiter, habe sein Vater auch noch das grandiose weiße Album mitbringen wollen, sei dann allerdings der Falschinformation eines vermeintlichen Fachhändlers aufgesessen, dessen Songs seien sowieso allesamt auf den roten und blauen Alben enthalten. Großes und mit Goosen geteiltes Entsetzen unter den Wissenden im Publikum. Einen grandiosen Kommentar zu einem von Goosen besonders geschätzten Beatles-Song habe übrigens seine Frau Mama abgegeben, als sie - des Englischen nicht mächtig - den pubertierenden Sohnemann um die Übersetzung des Song-Titels „Eight Days A Week“  gebeten habe und Frank diesem Wunsch Folge leistete: „Den 8. Tag in der Woche brauche ich, um dir deine Klamotten hinterherzuräumen“. Woher der Frank seine Schlagfertigkeit hat, dürfte damit spätestens jetzt klar sein. Die etwa anderthalbstündige Lesung zum Tag der Erstveröffentlichung des Buches - das Hörbuch (Frank Goosen liest »The Beatles« Tacheles Verlag

3 CDs, ca. 3 Stunden. Digipack. € 10,00) liegt ebenfalls bereits vor - endet mit einigen Frageminuten, die das von Franks vielen und amüsanten Geschichten über seine Beatles bestens unterhaltene Publikum nur in geringem Maße nutzt, weshalb der Bochumer einfach eigene Fragen beantwortet, zum Beispiel die über die Verantwortung von Yoko Ono für die Trennung der Band - auch ohne Ono unausweichlich, so sein umfangreich und treffend begründetes Fazit.

Acht Tage scheint die Woche irgendwie auch für Frank Goosen zu haben, denn Output und Energie des Autors und Kabarettisten scheinen nahezu grenzenlos. Bereits jetzt kündigt er eine weitere Folge von „Goosens neue Bücher“ im November im Zeitmaul-Theater am Imbuschplatz an. Die Beatles-Lesereise zieht sich durch das ganze Jahr und die ganze Republik und ihn auch zum diesjährigen Zeltfestival.

Dann mal Glück auf und durchhalten, lieber Frank!

In Kooperation mit den Verlagen Kiepenheuer & Witsch und Tacheles verlosen wir 3 signierte Bücher „The Beatles“ und 3 Hörbücher »Frank Goosen liest The Beatles«.

Einfach eine E-Mail mit dem Stichwort „The Beatles“ - und Buch oder Hörbuch als Wunsch nennen und bis 10.04.2020 an

info@wunderbar-marketing.de senden.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinne werden nicht bar ausgezahlt.

Text: David Wienand

Fotos: Christian Barz

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