ACOUSTIC MONDAY | GESPRÄCH MIT FRANCO ZAPPALA
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Text:

Oliver Bartkowski

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Wunderbar Marketing

Dieses Jahr wird der Acoustic Monday 10 Jahre alt und er ist schon seit seinem ersten Jahr ein Garant für Musik und Unterhaltung auf hohem Niveau, kurzum, der Acoustic Monday im Bochumer Mandragora ist ein starkes Stück Bochum. Der Bochumer Musiker und DJ Franco Zappala hatte 2010 die Idee für dieses Format und Bochum macht Spaß traf ihn zum Interview.

Herr Zappala, der Acoustic Monday in der Kult-Crêperie Mandragora ist seit vielen Jahren eine feste Institution in Sachen Bo-Kultur. Wann hat der erste Acoustic Monday denn stattgefunden?
Der erste Acoustic Monday fand am 22. 11. 2010 statt.

Aus welcher Idee heraus ist der Acoustic Monday entstanden?
Bochum und Umgebung hat viele interessante Künstler und viele richtig gute Bands. Was fehlte, war der Ort und die gewisse Regelmäßigkeit, um eine solche Reihe zu erstellen. Das Mandragora, mit seiner Historie und seinem Team, war und ist auf jeden Fall der richtige Ort dafür. Jetzt musste also nur noch der Zeitpunkt gefunden werden. Wochenende kann jeder, also entschieden wir uns für den Montag, eher ein Tag, an dem nicht wirklich viel in der City los war.

Können Sie sich noch an ihren ersten Künstler erinnern?
Na klar, die erste Künstlerin war Tess Wiley.

Warum fiel die Wahl ausgerechnet auf sie?
Wir suchten für den Start dieser Reihe einen Künstler bzw. eine Künstlerin mit einem gewissen Bekanntheitsgrad. Wir wollten zu Beginn sicher gehen, dass viele Leute auf diese Reihe aufmerksam werden. Wir entschieden uns für die Texanerin Tess Wiley, denn Tess war zu diesem Zeitpunkt viel im Ruhrgebiet unterwegs, sowohl als Solokünstlerin, als auch als Gastsängerin bei unserer Band Leland P. Auch zum jetzigen Zeitpunkt ist Tess Wiley wieder sehr erfolgreich und auf diversen Bühnen zu sehen und zu hören. Derzeit tourt sie mit Stoppok und auch solo durch die Lande. Vielleicht hat sie ja Zeit und Lust in der nächsten Spielzeit
(Acoustic Monday Vol. 10) wieder mit dabei zu sein...

Wie und wonach suchen Sie ihre Künstler aus? Was macht einen Künstler für den Acoustic Monday interessant?
Es gibt so viele großartige Singer/ Songwriter, Duos und Bands aus Bochum und der Umgebung, da fällt es nicht schwer, sich zu entscheiden. Natürlich sind aber
auch manchmal Künstler aus anderen Städten mit dabei, wie beispielsweise aus Hamburg, Berlin, Köln usw. Die Musikrichtungen spielen dabei keine Rolle. Egal ob Pop, Jazz, Rock, Ska, World Musik, Soul oder … Die richtige Mischung ist entscheidend. Ich versuche also ein buntes Programm mit vielen verschiedenen Künstlern und unterschiedlichsten Musikrichtungen zu erstellen.

Warum haben Sie sich damals für das Mandragora entschieden und was macht das Bermuda3Eck für Sie als Bochumer aus?
Ich bin hier aufgewachsen und war während meines Studiums u.a. DJ und Veranstalter in der Zeche und im Riff. Die Bochumer Kulturszene kenne ich seit Jahrzehnten und sie liegt mir sehr am Herzen. Das Mandragora, 1977 eröffnet, ist und bleibt die Wurzel des Bermuda3Ecks, zudem hat es eine
einmalige über 40-jährige Veranstaltungs- Historie, denn schon in den 70er Jahren spielten dort u.a. Grönemeyer und auch die Musiker von Kraftwerk. Zudem gab und gibt es neben dem Acoustic Monday dort genügend andere interessante Live- und Kulturveranstaltungen. Nicht zu vergessen, 1990 wurde vom Mandra auch noch die große Bühne am KAP gebaut und die ca. 30 Veranstaltungen in den Sommermonaten sind enorm wichtig für Bochum und die Region. Mit den Betreibern Leo Bauer und Dirk Steinbrecher bin ich seit vielen Jahren eng befreundet.

Auch 2019/20 haben Sie wieder wunderbare Künstler dabei, wie beispielsweise Thomas Anzenhofer, Susanna Keye oder auch die Loveshocks. Ist es schwer Künstler von dem Format zu überzeugen oder ist das mittlerweile ein Selbstläufer?
Aller Anfang ist schwer und so war es auch in der ersten  Spielzeit. Heute müssen wir niemanden mehr überzeugen, es ist aber auch kein Selbstläufer. Der Acoustic Monday hat sich inzwischen etabliert, die Künstler fühlen sich hier wohl und kommen gerne. Der Montag hat sich als der richtige Tag für Freunde der Livemusik entwickelt. Es sind völlig unterschiedliche Abende, aber alle mit einer gewissen Dynamik und einer ganz eigenen Atmosphäre.

Die Konzerte werden ja bei freiem Eintritt angeboten. Ist es schwer diesen Kraftakt jede Woche zu stemmen? Wie finanzieren Sie sich?
Das Mandra-Team ist nach über 200 Konzerten eingespielt. Klar, es ist schon aufwendig jeden Montag den Laden „umzubauen“, Esstische und Stühle raus, Stehtische rein, nach dem Auftritt dann alles wieder zurück, Aufbau der hauseigenen Musikanlage, Soundcheck usw. Die Gagen übernimmt das Mandra, dazu kommt ausreichend Speis und Trank für die Künstler. Durch das im gesamten Stadtgebiet ausliegende Programmheft und die Ankündigungen der Konzerte in den Print- und sozialen Medien wird im Gegenzug eine prima Werbung, sowohl für die Künstler, als auch für die Crêperie gemacht.

Es sind viele Künstler im Laufe der Jahre im Acoustic Monday aufgetreten. Was war denn ihr persönliches Lieblingskonzert?
Da gab es jede Menge Lieblingskonzerte, die bleiben aber mein Geheimnis...