bochum macht spaß
Foto: euco Unternehmensgruppe

HANNIBAL

BOCHUMS BELIEBTES EINKAUFSZENTRUM

Text:

Oliver Bartkowski

Fotos:

euco Unternehmensgruppe

Foto: euco Unternehmensgruppe

Das Hannibal Center in Bochum Riemke an der Stadtgrenze zu Herne ist mit fast 50.000 Quadratmetern Gesamtverkaufsfläche und mit über 40 ansässigen Firmen ein beliebtes Shopping-Paradies, vor allem, weil direkt vor den Geschäften geparkt werden kann. Geleitet wird das Hannibal Center von der euco Unternehmensgruppe. Wir trafen uns mit Geschäftsführerin Jutta Kemper zum Gespräch, um das Center einmal näher vorzustellen.

Frau Kemper, das Hannibal Center steht auf dem ehemaligen Gelände der Zeche Hannibal. Ein Ort mit Tradition. Wie kam es denn überhaupt zur Idee, Gründung und Umsetzung eines Einkaufszentrums und wer war maßgeblich dafür verantwortlich?
Gründer war Herr Gerhard Uhle, der auch heute noch mit 86 Jahren voll im Geschäft ist. Zunächst betrieb Herr Uhle eine Lampenfabrik im Bereich des heutigen Poco Möbelmarktes. Die Marktveränderungen in den 70-er Jahren brachten u.a. die Entstehung von SB-Warenhäusern und Baumärkten hervor. Letztere ließen den Lampen-Einzelhandel sterben und dies führte auch zur Aufgabe der Fertigung auf Hannibal. Als sich die Gelegenheit bot, hat Herr Uhle zugegriffen und mit dem damaligen Marktführer allkauf-SB-Warenhaus den Grundstein für unser heutiges Center gelegt.

Das klingt spannend. Seit wann sind Sie in dem Unternehmen tätig und aus welchen Aufgaben besteht ihr Tagesablauf?
Ich bin seit 1993 im Unternehmen und verantworte als geschäftsführende Gesellschafterin die Bereiche Bau- und Mietwesen, Finanzen und Personal. Da die
Bereiche Handel und Dienstleistung in den vergangenen 10-15 Jahren enormen Veränderungen ausgesetzt waren und diese Geschäftsbereiche immer schnelllebiger geworden sind, ergeben sich nahezu bei jeder Baumaßnahme veränderte Anforderungen an unseren Gebäuden und die Haustechnik, die mein Team, unsere Ingenieure und ich gemeinsam bearbeiten und meistern.

Einige Betriebe sind seit den 80-er Jahren bei Ihnen zu Hause. Neben Ihrem Ankermieter real-SB-Warenhaus auch die Tankstelle mit der Waschstrasse oder Takko. Im Laufe der Jahre sind es weit über 40 Geschäfte geworden. Wie schwer war es, Unternehmen von Ihrem Standort zu überzeugen und vor allem wie schwer ist es, diese auch zu halten?
Wir sind heute in der glücklichen Lage, dass wir viele Anbieter nicht erst von unserem Standort überzeugen müssen, da ein Blick auf den vollen Parkplatz meist für sich selbst spricht und uns diese Tatsache bei den Verhandlungen hilft. Zudem gehen wir in den Gesprächen auf unsere Partner ein und versuchen deren Perspektive anzunehmen. Dabei hilft es auch, dass wir kein multinationaler Großflächenvermieter sind. Zu Beginn war es natürlich ein steiniger Weg mit großen Herausforderungen an das Gelände und alle Beteiligten. Damals mussten nicht nur Anbieter von unserem Standort überzeugt werden, sondern auch die Stadtverwaltung und das Bauordnungsamt. Heute ist das Center jedoch aus unserer Sicht eine Bereicherung für Bochum.

Bei über 40 Geschäften muss die Mischung stimmen. Was muss ein Unternehmen mitbringen, um für das Hannibal Center interessant zu sein?
Da kann ich Ihnen nur zustimmen. Die Vielfalt war uns schon immer sehr wichtig und wird auch in Zukunft weiterhin ein großer Antrieb für uns sein. Dabei arbeiten wir auch gerne mit Partnern aus der Region zusammen, die Alleinstellungsmerkmale aufweisen wie z.B. unsere Mieter „Traumfabrik Brautmoden“ oder „Workers Berufskleidung“. Es gibt durchaus Bereiche, in denen wir unser Angebot aber noch ausbauen werden.

2013 haben Sie die Parkplatzsituation aufgelockert und eine neue Straßenführung umgesetzt. Seitdem ist es auf Ihrem Gelände mit dem PKW noch entspannter geworden. Machen sich solche Maßnahmen dann auch in den Umsätzen Ihrer Mieter bemerkbar, weil sich so etwas in Bochum und dem angrenzenden Herne herumspricht?
Wir sind davon überzeugt, dass sich diese Maßnahme bei den Kunden herumgesprochen hat und sich die umfangreiche Parkplatz-Umgestaltung positiv auf die
Umsätze unserer Mieter ausgewirkt hat. Aufgrund der gewachsenen Struktur und der immer wieder angepassten Gebäudeanordnungen war es 2013 notwendig geworden, diese Baumaßnahme umzusetzen, um die gesamte Parkplatzsituation für die Kunden neu zu ordnen und deutlich zu entspannen.
Wenn man auf dem Gelände einkauft, dann hat man immer das Gefühl, dass Etwas los ist. Das spricht natürlich für das Hannibal Center und ist kein Selbstläufer.

Wo setzen Sie an, um auf das Hannibal Center aufmerksam zu machen?
Zum einen sind wir mit großen Schriftzügen an Hauswänden bereits in der Innenstadt präsent und möchten mit der Teilnahme am Maischützen- und dem
Cranger-Kirmes-Umzug die Kunden auf unser Center aufmerksam machen. Wir sind Hauptsponsor der Fußballschule des VfL Bochum und des Bobbi-Klubs und
haben kürzlich die Namensrechte der Gysenberghalle in Herne erworben. Darüber hinaus schalten wir regelmäßig Anzeigen in regionalen Zeitungen und Zeitschriften.

Bemerkenswert ist, dass das Hannibal Center auch viele Aktionen mit Kindern und den lokalen Sport unterstützt und auf größeren Veranstaltungen präsent ist. Beim VfL Bochum engagieren Sie sich auch in der Talentförderung. Aus welchen Maßnahmen setzt sich ein solches Engagement zusammen und was versprechen Sie sich persönlich davon?
Jedes Unternehmen hat auch eine soziale Verantwortung. Förderprojekte sind daher aus unserer Sicht Pflicht. Schön ist es, wenn man diese Verantwortung
mit persönlichen Idealen oder Leidenschaften paaren kann. So ist die Talentförderung beim VfL für mich eine Herzensangelegenheit und als großer Fussballund VfL-Fan sehr wichtig. Unterstützt werden unsere Maßnahmen von unserem Maskottchen „Hannibal“, der insbesondere Familien und Kinder anspricht. Im Zuge unseres neuesten Engagements fährt unser Elefant inzwischen beim Herner EV Schlittschuh in der Hannibal Arena. Die unternehmerische Verantwortung gilt insbesondere für den Firmenstandort. Dazu ist für Bochum der Vfl wichtiger, als so manchem bewusst ist. Seit dem Wegfall von Opel bringen die Menschen den Vfl und Starlight Express in Verbindung mit unserer Stadt und das sogar über die Grenzen unseres Landes hinaus. Das sollten mehr Unternehmen berücksichtigen und ihre Unterstützung weniger nach der persönlichen Affinität, als vielmehr entsprechend ihrer Verantwortung - nicht zuletzt für den eigenen Betrieb - zumindest auch in Bochum lassen.

Wenn dieses Heft erscheint, dann befinden wir uns in der Vorweihnachtszeit. Erwarten den Besucher besondere Aktionen in der Weihnachtszeit?
Unsere Mieter lassen sich immer die ein oder andere kleinere Aktion für die Kunden einfallen. Obwohl unsere Kunden gerade in der doch meist hektischen
Vorweihnachtszeit lieber in Ruhe einkaufen wollen, als dass sie Events erwarten. Da fällt mir noch Etwas zum guten Schluss ein. Viele Bochumer erinnern sich bestimmt an den großen Riesen-Hannibal, der über dem Gebäude von Hannibal-SB-Möbel thronte

Was ist aus dem guten Mann geworden?
Er hat seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten und genießt diesen, insbesondere in der Weihnachtszeit.

Zurück