WISSENSWERTES BOCHUM | DEUTSCHES BERGBAU-MUSEUM
WISSENSWERTES BOCHUM | DEUTSCHES BERGBAU-MUSEUM
Da wir uns in einer der älteren Ausgaben (Ausgabe 8 im Mai 2016, inklusive Titelbild/Poster) bereits eingehend mit der Geschichte des Bergbau-Museums befasst haben, wollen wir uns heute aufgrund seiner Neueröffnung einmal eingehender um die Attraktion Besucherbergwerk und Fördergerüst kümmern. Das künstlich angelegte Besucherbergwerk bietet unter Tage ein System von Strecken und Streben in etwa zwanzig Metern Tiefe und auf einer Länge von zweieinhalb Kilometern. Dadurch können unter annähernd realistischen Bedingungen der Vortrieb und die Kohleförderung sowie einige Sicherheitsaspekte erklärt werden. Seit 1995 ist auch die Nachbildung des letzten deutschen Grubenpferdes Tobias im Anschauungsbergwerk zu sehen. Die Strecken haben allerdings nie zum Abbau von Bodenschätzen gedient und sind nur zu Demonstrationszwecken angelegt worden. Der Besuch des Anschauungsbergwerks ist für Museumsgäste mit einer Gehbehinderung oder einem Rollstuhl nur teilweise geeignet. Begleitung und Hilfestellung sind untertage unbedingt notwendig, können jedoch bei vorheriger telefonischer Anmeldung geleistet werden.
Neue Highlights nach den aufwendigen Umbaumaßnahmen sind nicht nur die Ausstellungshallen, sondern auch der bei Kindern und dem jüngeren Publikum schwer angesagte „Fahrstuhl nach unten“. Mit zwölf Metern pro Sekunde geht es abwärts in die Schächte; und natürlich sind die Wände, die an einem vorbeirasen, animiert, und zwar täuschend echt. Zwischendurch stoppt der digitale Ritt nach unten an einigen Etagen, und Bergleute erklären, wo man sich gerade befindet und was hier und da für Arbeiten anstanden. Das Niveau dieser wunderbaren Attraktion hat definitiv Freizeitparkqualität und ist im Eintrittspreis enthalten. Auch die Hitze nach der Fahrt beim Ausstieg ist realistisch, denn „vor Kohle“ war es damals richtig heiß. Wer also Probleme mit dem Kreislauf hat, sollte sich die Fahrt nach unten gut überlegen.
Das Fördergerüst bietet bei gutem Wetter einen weiten Blick über Bochum und das Ruhrgebiet. Bei schlechtem Wetter, z. B. starkem Wind, bleibt es jedoch aus Sicherheitsgründen geschlossen. Es stammt aus dem Jahr 1944 und wurde von Fritz Schupp konstruiert. Ursprünglich war es auf der Zeche Germania im Stadtteil Marten aufgestellt. Es ist 71,4 m hoch und wiegt 650 t. Die mit dem Fahrstuhl erreichbaren Aussichtsplattformen befinden sich in 50 m und, über weitere Treppen zugänglich, 62 m Höhe. Um Platz für Fahrstuhl und Plattform zu schaffen, wurden die zwei unteren Seilscheiben nicht wieder eingebaut. Alle weiteren Infos gibt es auf www.bergbaumuseum.de.