bochum macht spaß
PATRICK FABIAN
EIN HERZ FÜR TIERE
Patrick Fabian ist nicht nur ein Fußballprofi beim VfL Bochum und ein Liebling der Fans. Der studierte Wirtschaftswissenschaftler ist ein engagierter
Tierschützer und seinen guten Namen setzt er für den Tierschutz verständlicherweise auch ein. Gemeinsam mit der Architektin Jasmin Ellger gründete er den Tierschutzverein „People And Animals United“, kurz PAU genannt. Wir trafen den sympathischen Hagener, der seit 20 Jahren für den VfL spielt und sich im Herzen schon längst als Bochumer eingebürgert hat, zum Gespräch.
Du bist ein Gründungsmitglied von PAU und zeitgleich der Vorstand. Wie kam es zu PAU?
Es war tatsächlich meine Idee und PAU gründete sich aus einem Crowdfunding Projekt, bei dem viele für den Tierschutz aktive Leute zusammenkamen. Obwohl die Summe erreicht wurde, scheiterte aus anderen Gründen dieses Projekt und aus dieser Gruppe haben sich Leute gefunden, die dann auf die Idee kamen, einen eigenen Verein zu gründen. Dazu gehörte auch ich.
Wie finanziert ihr euch?
Als Tierschutzverein sind wir auf Spenden und Gelder angwiesen, denn beim Tierschutz ist es generell schwierigan Fördermittel zu kommen. Verwaltungskosten, Werbemittel usw. habe ich entweder privat finanziert oder eben über Sponsoren. Jeder gemeinnützige Verein braucht auch einen entsprechenden Verwaltungsapparat und Werbemittel, um so operieren zu können, wie wir es aktuell tun.
Was gab bei dir den Ausschlag Tieren zu helfen?
Ihr helft ja nicht nur Hunden und Katzen. Nein, wir helfen auch anderen Tieren. Angefangen hat es bei mir mit meinem ersten Hund Carlos, der heute übrigens sechs Jahre alt geworden ist (lacht). Ich kam durch das Internet auf Carlos und bekam diesen aus Zypern. Damit fing es dann an, dass ich mich mit der Straßenhundproblematik im Ausland auseinandersetzte. Ich hatte einfach selbst das Gefühl helfen zu müssen. Auch deshalb, weil ich an Carlos sah, wie mein eigener Hund in Deutschland regelrecht aufblühte. Über das Trainingslager des VfL kam ich an eine spanische Tierschützerin, die in einem kleinen Rahmen ihr Bestes tat und diese Dame unterstützte ich entsprechend finanziell. Ich kam dann an eine Frau aus Ungarn und unterstütze auch diese. Nach und nach wurde daraus ein Netzwerk. Insgesamt wurde das Problem aber nicht gelöst, daher musste ein eigener Verein gegründet werden, um noch effektiver arbeiten zu können. Es geht vor allem um nachhaltige Arbeit.
Wie seid ihr aktuell vernetzt?
Gut, aber es geht natürlich immer noch ein bisschen besser. Aktuell arbeiten wir viel mit Rumänien zusammen. Unser Mann dort ist ein bekannter Tierschützer, der seine Arbeit bis an die äußeren Grenzen betreibt. Sein Engagement ist unfassbar. Dass wir ihn in unseren Reihen haben, ist ein großer Vorteil, denn somit können wir Dinge bewegen, die vorher nur schwer möglich waren. Wir haben ausserdem mit Robert Smith einen Unternehmer,
der ein 85 Hektar großes Areal gekauft hat. Er betreibt ein sogenanntes „Open Shelter“. Dort können Hunde auch ohne Herrchen in Freiheit leben, ohne sich einer Gefahr auszusetzen. Sie werden dort bestmöglich versorgt.
Warst du schon einmal dort?
Ja, im vergangenen Sommer und ich war sehr beeindruckt. Dort leben 850 bis 1000 Hunde in Freiheit und diese werden von Menschen optimal betreut und versorgt. Mittlerweile kommen auch andere Vereine auf uns zu und fragen, ob wir vielleicht an der ein oder anderen Stelle helfen möchten, beispielsweise wenn es um Milchkühe geht, die nicht mehr gebraucht werden und um diese vor einer Schlachtung zu retten. Es ist ein Paradoxum in unserer Gesellschaft. Auf der einen Seite wollen wir Tiere in Freiheit sehen, auf der anderen Seite verdrängen wir das Thema Massentierhaltung. Als Verein PAU versuchen wir die Menschen dafür etwas zu sensibilisieren.
Wenn jemand auf dich zukommt und ein Tier vermittelt haben möchte, geht das?
Aber klar. Das tun wir und wir tun es sehr gerne. Wir sind natürlich stark in der Vermittlung aktiv und wir vermitteln natürlich auch Hunde aus dem Open Shelter.
Ihr lebt von Spenden. Wo können die Leute denn spenden?
Spenden kann man über Facebook oder über unsere Webseite www.pau.care. Wir freuen uns auch über neue Mitglieder. Wir haben aktuell fast 100 und je mehr wir haben, desto besser können wir arbeiten. Der Mitgliedsbeitrag aktuell beträgt nur 36 Euro im Jahr.